Essen in Kambodscha
Die moderne kambodschanische Küche wurde von einer Reihe regionaler, traditioneller und historischer Einflüsse geprägt. Daher werdet ihr hier eines der spannendsten kulinarischen Erlebnisse in ganz Südostasien haben. Fisch und Reis findet ihr in fast allen Gerichten und dennoch unterscheiden sich die Gerichte sehr im Geschmack. Von Fisch bis Hühnchen zu Spinnen und Grillen, hier ist sowohl für die traditionellen als auch die abenteuerlichen Feinschmecker etwas dabei. In dieser Übersicht zum Essen in Kambodscha erklären wir die Hintergründe und machen euch eine Reise in dieses fantastische Land schmackhaft. Plant eure Reise mit uns und überzeugt euch selbst von der Vielfalt des Essens in Kambodscha!
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Die Khmer Küche spiegelt die reiche Geschichte und Kultur des Landes wieder
Grundnahrungsmittel und traditionelles Essen in Kambodscha
In einem Land, das 7 Monate im Jahr von Trockenheit betroffen ist, spielt Wasser eine wichtige Rolle für Nahrungsmittelbeschaffung. Der Tonle Sap See, die Hauptquelle für Wasser und Fisch, hat mehr Fischarten als jeder andere Süßwassersee der Welt. Sobald die Regenzeit beginnt, ist das ganze Land bedeckt von grünen Reisfeldern und der Tonle Sap steigt mächtig an. Daher gehören Süßwasserfisch und Reis zu den wichtigsten Grundnahrungsmitteln in Kambodschas Küche.
Reis wird zusammen mit vielen Gerichten serviert, von denen jedes durch Gewürze einen ganz einzigartigen Geschmack hat. Es ist üblich, eine Schüssel mit Reis zu bekommen und dann verschiedene Gerichte, die süß, sauer oder salzig sind, damit zu mischen – eine interessante kulinarische Erfahrung. Viele Saucen und Eingelegtes werden dazu gereicht, so dass jeder den Geschmack des Gerichts nach persönlichen Vorlieben verändern kann. Gebratener Reis oder knusprig gebratene Nudeln sind ebenfalls eine beliebte Beilage, was ihr allerdings eher an Straßenständen findet.
Fisch wird auf verschiedene Arten zubereitet, entweder gekocht, getrocknet, zu prahok verarbeitet (eine zerdrückte, gesalzene und fermentierte Paste zum Würzen) oder mit der Amok-Technik gedämpft, bei der der Fisch in Bananenblättern gedämpft wird.
Fisch ist eines der wichtigsten Elemente der Khmer Küche (Credit: Natacha – Flickr)
Beliebte Gerichte und unsere Empfehlungen für Essen in Kambodscha
Das Essen in Kambodscha hat unglaublich viele Facetten. Das berühmteste Gericht ist wohl Fish Amok – ein leicht süßliches Curry mit Noten von Zitronengras und Kaffir-Limette, das immer in einer Bananenblattschüssel gereicht wird. Durch den Dampfprozess hat es eine senfartige Konsistenz und ihr findet es im ganzen Land. Ebenso beliebt sind Nudelsuppen wie Kuyteay und Gerichte, welche in Tontöpfen gekocht werden. Für eine einzigartige Erfahrung probiert euch auch durch die vielfältigen Straßenstände mit Snacks wie Banh Chev (ein Taco-ähnlicher herzhafter Crepe mit Gemüse und Fleisch), die Spezialitäte Babar oder Bor Bor (ein Reisbrei mit verschiedenem Fleisch), frittierte Bananen und Phlea Sait Kow (ein Rindfleisch-Gemüse-Salat mit kambodschanischen Gewürzen).
Wenn ihr eine Pause von dem vielen fleischhaltigen Essen in Kambodscha braucht, dann probiert die Salate, die mit Zutaten wie roher Mango, Papaya oder Bananenblüten zubereitet werden. Und wenn euch das alles noch zu konventionell ist, dann wagt euch an Spinnen und Grillen.
Wenn ihr Bedenken habt, krank zu werden, dann empfehlen wir Streetfood, das direkt vor euren Augen gekocht und heiß serviert wird. So könnt ihr sichergehen, dass alle Bakterien abgetötet sind. Streetfood ist ein bedeutender Teil der Alltagskultur in Kambodscha, da die Menschen hier, wie auch in anderen Teilen Südostasiens, so an ihre kleinen Snacks auf der Straße gewöhnt sind. Wir empfehlen euch offen zu sein für die Vielfalt, die auf der Straße angeboten wird. In Kambodschas Straßenküche findet ihr hauptsächlich Enten- und Hähnchenfleisch sowie Fisch. Auch Schweine- und Rindfleisch gibt es gelegentlich. Allerdings wird dies eher als seltene Besonderheit angesehen wegen des Preises. Daher werdet ihr es weniger im Streetfood finden.
Wenn ihr einen süßen Zahn habt, was definitiv auf uns zutrifft, dann müsst ihr auf jeden Fall das unwiderstehliche Eis-Sandwich auf den Nachtmärkten probieren. Außerdem findet ihr in Kambodscha die saftigsten Früchte, darunter Mongkut (Mangostanfrucht) und Sao Mao (Rambutanfrucht). Außen lila und innen weiß hat die kleine Mangostanfrucht einen süßen Geschmack, der euch sofort nach mehr verlangen lässt. Die Rambutanfrucht dagegen ähnelt einer Lychee vom Geschmack, unterscheidet sich aber durch weiche rote und grüne Stacheln von außen. Andere beliebte Früchte sind Chek (Banane), Menoa (Ananas) und Duong (Kokosnuss). Ein essentieller Teil von Essen in Kambodscha sind die vielen tropischen Früchte, die ihr alle einmal probieren solltet, wenn ihr dort seid, denn selbst der Geschmack einer einfachen Banane wird euch begeistern.
Wenn ihr euch wundert, wie viel ihr auf einer Reise in Kambodscha ausgeben würdet, lest hier weiter.
Das wohl berühmteste Gericht Kambodschas – Fisch im Bananenblatt oder auch Fish Amok (Credit: Fizz Wizzle – Flickr)
Ein Stück Geschichte mit jedem Bissen
Kambodscha ist die deutsche Version von Kampuchea, der offizielle Name des Landes. Khmer (ausgesprochen: Kuh-meh) nennen sich die Bewohner selbst. Daher wird kambodschanische Küche auch Khmer Küche genannt. Das Essen in Kambodscha vereint Einflüsse aus anderen südostasiatischen Ländern und aus der Kolonialzeit und Spuren historischer Ereignisse sind deutlich sichtbar. Die Küche ähnelt der aus Thailand und Vietnam, da Kambodscha von beiden mehrmals in den letzten Jahrhunderten eingenommen wurde. Außerdem zeigen sich auch französische und chinesische Einflüsse stark, da sowohl Kambodscha als auch Vietnam von ihnen kolonisiert wurden – zu entdecken in Reisnudeln und Baguette. Indischer Einfluss drückt sich in Form von Curries aus, in Kambodscha Kari genannt, und die Portugiesen brachten die Erdnüsse.
Trotz der vielen Einflüsse erhält das Essen in Kambodscha seine Einzigartigkeit durch den eingeschränkten Gebrauch von Gewürzen und Kokosnusscreme und die Verfeinerung durch lokale Gewürze wie Koriander, Minze und Zitronengras.
Kroeung, eine Gewürzpaste aus Zitronengras und Galgant, ist die Grundlage für viele Khmer Gerichte. Das Essen in Kambodscha verbindet wohl die meisten ausländischen Einflüsse miteinander, während es dennoch eine eigene Identität bewahrt mit einem Stück Geschichte in jedem Bissen.
Schaut euch auch die besten Destinationen für eine Reise nach Kambodscha an, denn Kultur, Geschichte und Essen sind auch immer an Regionen und Orte geknüpft.
Belegte Baguettes sind beliebtes Streetfood in Kambodscha, so kreiieren sie aus dem französichen Brot und eigenen Gewürzen einen ganz neuen Geschmack (Credit: anyaqui -Flickr)
Die kleinen Krabbeltierchen in Kambodschas Küche
Reisende finden oft einige Aspekte der kambodschanischen Küche befremdlich oder sogar grausam, da Taranteln, Grillen, Ameisen, Skorpione, Algen, Fischblasen und Frösche auf dem Speiseplan stehen. Diese Tradition geht auf den tragischen Bürgerkrieg zurück und die Zeit, in der die Bevölkerung in den 1970er Jahren von den Khmer Rouge unterdrückt wurde. Da viele Menschen aus den Städten aufs Land gedrängt wurden und mit Hungersnöten zu kämpfen hatten, waren die Krabbeltierchen die einzige Quelle für Protein.
Heute ist aus dieser Not heraus eine Tradition entstanden und ein wichtiger Teil der kambodschanischen Küche. Taranteln werden gewürzt und gebraten und als Snacks verkauft und der rote Ameisen-Rind-Salat wird in vielen Restaurants serviert. Die in der Erinnerung tief verwurzelte Vergangenheit spielt eine wichtige Rolle in der Normalisierung dieser Zutaten in der lokalen Küche. Die Abenteuerlichen unter euch sollten diese ohne Hemmungen ausprobieren.
Ein trauriger Aspekt der Khmer Küche ist, dass viele traditionelle Rezepte von Gerichten, die in großen Städten in den königlichen Familien und der Elite üblich waren, während des Khmer Rouge Regimes verloren gegangen sind. Das Hauptziel des Anführers Pol Pot war die Zerstörung jeglichen intellektuellen Gutes, um ein ländliches Leben zu führen. Daher gingen Kunst, Literatur, Wissenschaft sowie ebendiese Rezepte verloren. Dennoch gelang es den Menschen ihre Leidenschaft für Essen zu erhalten, was ein bemerkenswerter Teil der Kultur selbst ist.
Die kleinen Kabbeltierchen sind als knuspriger Snack in Kambodschas Streetfood beliebt
Für diejenigen von euch, die sich Sorgen machen, ob ihr euch an das Essen in Kambodscha gewöhnen könnt, gibt es eine Vielzahl an Restaurants mit Köstlichkeiten aus der ganzen Welt. Ihr findet sogar für jede spezielle Diät etwas, das euch zufrieden stellt. Wenn ihr noch mehr über die lokale Küche und Kultur lernen wollt, dann könnt ihr Kochkurse belegen oder euch aufregenden Food Touren anschließen. Das Essen in Kambodscha ist vielfältig und immer einen Versuch wert. Weitere Tips, z. Bsp. zum Transport oder der Währung in Kambodscha, findet ihr hier.
Für euren nächsten Trip in Südostasien schaut euch auch die Küche von Thailand und Vietnam an und schreibt uns für Hilfe bei der Planung der Reise!
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